grenzenlose freiheit

interaktive klanginstallation

klangliche grundlage der interaktiven klanginstallation »grenzenlose freiheit« bilden aufnahmen aus städtischen kontexten. jeder dieser kontexte wird durch drei auditive ausschnitte repräsentiert. gesteuert wird die installation durch drei drahtlose handheld-computer (pda), die die besucher am eingang erhalten. jedem computer ist einer der städtischen kontexte zugeordnet. der besucher hat die möglichkeit, über den touchscreen des pda einen der drei klänge seiner stadt auszuwählen und seine eigenschaften zu verändern. außerdem kann das klangmaterial frei im raum postioniert werden. dazu werden 24 lautsprecher verwendet, 8 in jedem der drei aneinanderhängenden räume. als orientierungshilfe zeigt der pda sowohl den grundriss der drei räume als auch die standorte der lautsprecher. die momentane position sowohl des eigenen klangs als auch der anderen klänge kann so auf dem display nachvollzogen werden.

in der klanginstallation »grenzenlose freiheit« wird der besucher zum entdecker , zum performer , zur versuchsperson oder zum instrumentalisten. das türenschließen einer u-bahn, baustellenlärm, die kasse eines supermarktes, ein trommelnder tibetischer mönch werden für den besucher zum ausgangspunkt klanglicher interpretation. ausschnitte aus städtischen lebensräumen werden überlagert, gestaucht oder gestreckt. die bewegung in der zeit wird dabei akustisch erfahrbar. ein neuer klangraum wird definiert, in dem sich die von den drei besuchern gesteuerten klänge überschneiden. unterschiedliche gruppendynamische möglichkeiten wie das gegenseitige stören, das eindringen in den persönlichen raum oder auch die zusammenarbeit bis hin zur gemeinsamen erschaffung musikalischer strukturen können hierbei spielerisch erprobt werden.

die idee zur installation »grenzenlose freiheit« entstand aus der auseinandersetzung mit der utopie der offenen form, worauf auch der titel anspielt. Sie wurde im elektronischen studio der tu-berlin entwickelt und nutzt die möglichkeiten der mobilen computertechnologie. der besucher verfügt so über eine leicht verständliche grafische schnittstelle und kann sich dennoch frei im raum bewegen. über ein drahtloses netzwerk kommunizieren die einzelnen pdas sowohl untereinander als auch mit einem zentralrechner, der die audioverarbeitung in echtzeit und die verteilung des signals auf die 24 lautsprecher übernimmt. herzstück der klangsynthese ist das kompositionstool grinder, das von gerhard eckel programmiert wurde. das verwendete klansyntheseverfahren ist eine form der granularsynthese (die sogenannte fog-synthese), bei der einzelne ausschnitte, sogenannte grains, aus dem klangmaterial entnommen und durch verschiedene parameter beeinflusst werden. charakteristisch für die arbeitsweise des grinder ist die zufällige zuordnung dieser parameter zu jedem einzelnen dieser grains. der anwender gibt nur rahmenbedingungen für einen zufallsprozess vor, der die letztendliche klangsituation schafft. eine solche situation kann stabil und unveränderlich wirken, sich allmählich über lange zeiträume verändern oder unbeständig und inhomogen sein.

der freie umgang mit diesen situationen weist zurück auf das urbane lebensgefühl "grenzenloser" bewegungs- und veränderungsmöglichkeiten.

philosophische aspekte der installation...

technische beschreibung der installation...

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30 Jun 2015 13:16:55
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